LS Fahrleitungsmessung

Einleitung:
Eine richtige Fahrdrahtlage ist für den reibungslosen Betrieb von Bahnen von großer Bedeutung. Ein Fahrdraht muss so ausgerichtet sein, dass der Stromabnehmer des Zugs ihn ohne Probleme erreichen und damit eine störungsfreie Stromabnahme gewährleisten kann. Eine falsche oder fehlerhafte Fahrdrahtlage kann zu Energieverlusten, Betriebsstörungen und im schlimmsten Fall sogar zu Unfällen führen. Um sicherzustellen, dass die Fahrdrahtlage den Anforderungen entspricht, werden Abnahmeprüfungen von neugebauten Fahrleitungsanlagen bei verschiedensten Bahnsystemen wie Metro, Eisenbahn und Straßenbahnen durchgeführt. Hierbei wird das Messsystem „Lage-Stoß“ von DTK eingesetzt, das sich in abgewandelter Form auch als permanentes Monitoringsystem eignet.

Messsystem:

Das Messsystem „Lage-Stoß“ von DTK ist speziell für die Fehlersuche im Fahrleitungsnetz entwickelt worden. Es erfasst die Fahrdrahthöhe, den Anstieg/Gefälle, die Seitenlage (Zickzack), Stöße (horizontale und vertikale), die auf die Schleifleisten wirken, Geschwindigkeit sowie die Streckenposition der Messwerte (GPS-Koordinaten und Streckenmeter). Optional kann auch die seitliche Neigung des Wagenkastens zwecks Bestimmung der statischen Zick-Zack-Lage des Fahrdrahts, Strom und Spannung sowie die Temperatur (Thermografie-Messung) erfasst werden.

Vorteile:

Das DTK-System „Lage-Stoß“ hilft Ausfallzeiten zu vermeiden, da Problemstellen rechtzeitig erkannt werden und entsprechende Reparaturarbeiten aus den erhaltenen Daten der Messung abgeleitet werden können. Auch die Ursachen von Querrillen in den Schleifkohlen und das Verschleißbild der Schleifkohlen können ermittelt werden. Die Stoßaufnahme ist so empfindlich eingestellt, dass die geringste Laufunruhe der Schleifleisten ermittelt werden kann. Die Erfassung der Stöße erfolgt über 2 Sensoren, die an den Schleifleisten angebracht sind. Es ist möglich, den über die Schleifleisten übertragenen elektrischen Strom aufzuzeichnen (auch die Rückspeisung). Durch eine Thermographie-Messung lässt sich gleichzeitig die Temperatur an der Kontaktstelle zwischen Fahrdraht und der Schleifleiste ermitteln. Ebenfalls können die elektrische Spannung des Fahrdrahtes an jeder Position im Streckennetz erfasst werden sowie die UV-Lichtblitze am Kontaktpunkt Schleifleiste und Fahrdraht.

Auswertungen:

Eine benutzerfreundliche Software hilft dem Nutzer beim Finden von signifikanten Erscheinungen wie z.B. einer zu großen Seitenlage der Fahrleitung auf der Schleifleiste oder Abschnitten mit unzureichendem Zickzack. Zusätzlich können mit der Software bestimmte Abschnitte ausgewählt und die entsprechenden Videosequenzen der Panorama-Ansicht sowie des Kontakts zwischen Stromabnehmer und Fahrdraht abgespielt werden. Die Aufzeichnung der GPS-Daten ermöglicht eine komfortable Darstellung der Abweichungen in einer Kartenansicht. Auch ein Export der Daten in eigene Datenbanken oder zur weiteren Verwendung ist möglich.

Durch die Kombination von Fahrdrahtlage-Messungen und Gleismessungen können Rückschlüsse auf gegenseitige Beeinflussungen von Gleis und Fahrleitung erfasst werden. So können beispielsweise bei Anlagen mit hoher Fahrgeschwindigkeit oder bei Kurvenfahrten Schwingungen und Erschütterungen auftreten, die die Fahrdrahtlage beeinflussen können. Durch die Analyse der Daten des „Lage-Stoß“-Messsystems und der Gleismessungen können solche Zusammenhänge erkannt und bewertet werden.

Das „Lage-Stoß“-Messsystem ist nicht nur für die Abnahmeprüfung von neugebauten Fahrleitungsanlagen geeignet, sondern kann auch als permanentes Monitoringsystem eingesetzt werden. Es ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Fahrdrahtlage und der Schleifleisten und kann somit helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und Ausfallzeiten zu reduzieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das „Lage-Stoß“-Messsystem eine wichtige Rolle bei der Inspektion und Überwachung von Fahrleitungsanlagen bei verschiedenen Bahnsystemen wie Metro, Eisenbahn und Straßenbahnen spielt. Es ermöglicht eine präzise Messung von Fahrdrahthöhe, Anstieg/Gefälle, Seitenlage (Zickzack) und Stößen sowie optional Strom und Spannung, Lichtblitzen und Temperatur. Die benutzerfreundliche Software hilft bei der Analyse und Interpretation der Daten, während die GPS-Daten eine komfortable Darstellung der Abweichungen in einer Kartenansicht ermöglichen. Durch die Kombination mit Gleismessungen können auch gegenseitige Beeinflussungen von Gleis und Fahrleitung erfasst werden.